ZWEI NEUE GIPFELSTÜRMER

Der neue Gault & Millau Guide bietet einige positive Überraschungen. Andreas Döllerer und Juan Amador wurden erstmals mit fünf Hauben ausgezeichnet, Alain Weissgerber wurde zum Koch des Jahres gekürt.

Text: Wolfgang Schedelberger

Die beiden neuen 5-Hauber Andreas Döllerer (l.) und Juan Amador (r.) mit GM-Chief Inspektor (und Lust & Leben Autor) Jürgen Schmücking.

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen werden auch für die Top-Gastronomie zur Herausforderung – von steigenden Preisen bis zur Personalnot. Trotzdem isst man in Österreich immer öfter immer besser. Das gilt nicht nur im Luxus-Segment der 5-Hauben-Restaurants – auch in den heimischen Wirtshäusern. Als Wirtshaus des Jahres wurde das Rezniczek in Wien ausgezeichnet. Weder am Namen noch am Interieur hat der Patron Simon Schubert viel geändert. An der Weinkarte allerdings jede Menge. Und Küchenchef Julian Lechner zeigt auf solidem 2-Hauben-Niveau, wie gut auch einfach gehaltene Gerichte schmecken können, wenn ein Meister am Herd steht. In diesem Zusammenhang muss auch Christian Wanek erwähnt werden, der für sein Engagement im legendären Rudi’s Beisl mit der Auszeichnung des Lebenswerks geehrt wurde. Kulinarisch bodenständig geht es auch im Capra in St. Valentin zur Sache, wo die aktuelle Sommelière des Jahres Helena Jordan ein Wein-Bistro bespielt, das immer einen Umweg wert ist.  

Diese Herrschaften zählen schon länger zur elitären 5-Hauben-Liga: Benjamin Parth (l.) im Gespräch mit Heinz Reitbauer, im Hintergrund Rudi Obauer. 

So wichtig die Bewertungen im 1- bis 3-Haubenbereich auch sind – denn hier spielt sich die gastronomische Wirklichkeit der Branche Tag für Tag ab – geredet wird bei der Präsentation eines neuen Guides primär über Bewegungen im Spitzenbereich. Erfreulicherweise haben die bisherigen 5-Hauber Karl und Rudi Obauer, Heinz Reitbauer, Silvio Nickol, Konstantin Filippou, Martin Klein und Benjamin Parth ihre Top-Bewertungen behalten. Mit Andreas Döllerer und Juan Amador sind zwei weitere Küchenchefs in den kulinarischen Olymp aufgestiegen. Wir gratulieren!

Bemerkenswert auch der Neu-Einstieg der „Goldenen Birn“ in Graz. Die Familie Florian wollte in ihrem Grazer Parkhotel schon länger ein anspruchsvolles Gourmet-Restaurant realisieren. Mit dem bekannten Küchenchef Alexander Posch (zuvor Stainzerhof und Vinea) konnte man auf Anhieb vier Hauben erreichen, was in der Geschichte des Gault & Millau einzigartig ist. Mit Jan Eggers als Patissier des Jahres gibt es in der Goldenen Birn einen weiteren Grund zum Feiern. 

Es ist vollbracht! Martina und Karl Hohenlohe haben die Präsentation des aktuellen Gault & Millau 2024 im Sofitel Vienna erfolgreich über die Bühne gebracht. 

Alle weiteren Preisträger und die wichtigsten Infos des neuen Guides finden Sie hier:

Simon Schuster und Julian Lechner im „Zum Reznicek“, das als Wirtshaus des Jahres auszezeichnet wurde.