Neues und Altes. Altes und Neues. Wir lieben beides. Schließlich baut Neues ja fast immer auf Bestehendem auf. Nur in Retortenstädten, die auf der grünen Wiese (in der Wüste, im Dschungel, etc.) entstanden sind, ist wirklich alles neu. Entsprechend wenig Charme und Esprit versprühen solche Orte. Reizvoller sind Orte, in denen die Abläufe „These-Antithese-Synthese“ Jahrhunderte oder gar Jahrtausende lang viele Male durchgespielt wurden. So entsteht Tiefe, so entsteht Kultur.
Es ist das Privileg der Jungen, das Wirken der Alten in Frage zu stellen und neue Wege zu gehen. Doch auch bei der Suche nach neuen Wegen dienen die alten Wege zwangsweise als Referenzpunkte. Das gilt in praktisch allen Lebensbereichen, aber ganz besonders in der Gastronomie. Auf das Jahrzehnt der IPA’s folgt in der Craftbierszene eine Rückkehr zum allzu oft sehr nachlässig gepflegten Lagerbier. Sehr lange hat sich der Gin als Trendspirituose gehalten, jetzt trinkt man in angesagten Tränken Tequila-Cocktails (und Shots!). Der Cognac muss auf sein langersehntes Comeback noch warten. Gestern – heute – morgen: Erfolg bedeutet stets auch Veränderung bei gleichzeitiger Bewahrung der eigenen Kernkompetenz.
Dieser Spannungsverhältnis zwischen Bewahren und Erneuern zieht sich durch alle Geschichten unseres Magazins, von Brooklyn bis zur Teichalm, vom Weißensee bis Singapur, vom Midtown Manhattan bis Wien-Neubau.
Viel Spaß beim Lesen! Ihr Lust&Leben-Team
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