BEWAHREN & ERNEUERN

Neues und Altes. Altes und Neues. Wir lieben beides. Schließlich baut Neues ja fast immer auf Bestehendem auf. Nur in Retortenstädten, die auf der grünen Wiese (in der Wüste, im Dschungel, etc.) entstanden sind, ist wirklich alles neu. Entsprechend wenig Charme und Esprit versprühen solche Orte. Reizvoller sind Orte, in denen die Abläufe „These-Antithese-Synthese“ Jahrhunderte oder gar Jahrtausende lang viele Male durchgespielt wurden. So entsteht Tiefe, so entsteht Kultur.

Es ist das Privileg der Jungen, das Wirken der Alten in Frage zu stellen und neue Wege zu gehen. Doch auch bei der Suche nach neuen Wegen dienen die alten Wege zwangsweise als Referenzpunkte. Das gilt in praktisch allen Lebensbereichen, aber ganz besonders in der Gastronomie. Auf das Jahrzehnt der IPA’s folgt in der Craftbierszene eine Rückkehr zum allzu oft sehr nachlässig gepflegten Lagerbier. Sehr lange hat sich der Gin als Trendspirituose gehalten, jetzt trinkt man in angesagten Tränken Tequila-Cocktails (und Shots!). Der Cognac muss auf sein langersehntes Comeback noch warten. Gestern – heute – morgen: Erfolg bedeutet stets auch Veränderung bei gleichzeitiger Bewahrung der eigenen Kernkompetenz.

Dieser Spannungsverhältnis zwischen Bewahren und Erneuern zieht sich durch alle Geschichten unseres Magazins, von Brooklyn bis zur Teichalm, vom Weißensee bis Singapur, vom Midtown Manhattan bis Wien-Neubau.

Viel Spaß beim Lesen! Ihr Lust&Leben-Team

Koloman statt Bâtard: Markus Glocker ist ein begnadeter Gesamtkunstwerker. Nun startet er mit seinem neuen Restaurant in New York voll durch. Exklusiv-Interview in NY!
Heute stelle ich neue Projekte, Komponisten, Remixer und Stilrichtungen vor, die den richtigen Ton vermitteln und mediale Aufmerksamkeit in der Clubszene erreichen.
Von der coolsten Rooftop-Bar zum absoluten Club Erlebnis. Meine hipsten Plätzen in der Münchner „Spatzl“ und „Spezi“. Pack ma’s!
Lisa ist 22, Kosmetikerin und bearbeitet heute Inas Wimpern. Ina, 42, will keinen Fake, nur ein kleines Upgrade. Ihre eigenen Wimpern werden nach oben gekräuselt und sollen dann bitte auch dort bleiben. Ina möchte rund um die Uhr hübsch klimpern, ohne, dass jemand die Manipulation erkennt.
Erinnern ihr euch, als ein Wecker auf eurem Nachttisch nicht fehlen durfte? Analog, Digital, mit Funk. Kompakt oder so groß wie ein Raumschiff. Sie haben euch für wichtige Termine geweckt, aber ihr habt sie ohne Bedauern vergessen. Vielleicht ist es an der Zeit, ihnen ihren Platz zurückzugeben, indem sie Erinnerungen wecken, oder sogar zu einem Sammlerstück werden. Lust wieder mit alternativen Geräuschen oder sogar mit Lichtzeichen aufzuwachen?
Garreth Oliver ist eine lebende Braulegende. Seit knapp 30 Jahren ist er für die Biervielfalt der Brooklyn Brewery verantwortlich. Wir haben mit ihm in Brooklyn ein paar Biere getrunken und ein exklusives Interview geführt.
Nulleins, nullzwei, nulldrei! So lautet die Bier-Mathematik im Kleinod Prunkstück. Eine Halbe bzw. ein „Krügerl“ gibt es dort nicht. Die Maßeinheit beim Bier ist dort das Seidel. Auf Wunsch darf es auch ein bisschen weniger sein. Der Wiener Pfiff (0,2 Liter) wird von vielen Stammgästen gerne als Zwischengetränk geordert. Noch kleiner – eigentlich nur ein frisch gezapfter Erfrischungsschluck – ist der Champagner-Pfiff (0,1 Liter).
Perlmutt vom nahen See. Teller aus grauer Vorzeit. Schüsseln, die wie Skultpuren die Tafel bereichern. Individuelle, hochwertige und teilweise sehr persönliche Tischkeramik erlebt eine Renaissance wie nie zuvor.
Das direkt hinter dem Museumsquartier gelegene Hotel Gilbert ist ein verführerischer Ort: urban, kosmopolitisch, mit Möbeln in Sorbetfarben und jeder Menge Blumen. Damit schmückt sich auch die hier tätige Köchin.
Wir kennen sie unter unzähligen Namen. Sie ist uralt und trotzdem voll im Trend. Der VEN, der Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt, hat für die Saison 2023/24 die Rote Rübe zum ‚Gemüse des Jahres‘ gemacht. Ein Grund – und weit nicht der einzige – die Rübe auf die Bühne zu bitten.